Rebooting.

Von Castor und Pollux

Hätte mich der Teufel persönlich (er ist ein guter Mäeutiker) vor einem halben Jahr gefragt, was denn eigentlich Gorleben sei, hätte ich eine diffuse Antwort gegeben. Nun, Gorleben, hätte ich gesagt, das ist … irgendwo in Norddeutschland, hm … nach Gorleben kommen die Castor-Transporte aus La Hague. Dort gibt es ein Lager … ein Lager für Atommüll. Der Teufel, freundlich: Ein Lager? Was denn für ein Lager? Nun, hätte ich gesagt, es gibt da so einen Salzstock. Tief in der Erde. Sie wollen das Zeug verbuddeln. Der Teufel: Im Salzstock? Interessant. Ist das endgültig? Ich meine, haben sie das entschieden, steht das fest? Ich: Nun, es gibt Proteste. Menschen dort ketten sich vor den Zügen an. Sie wollen verhindern, dass der Castor ankommt. Der Teufel: Wo ankommt? Ich: Nun, im Lager natürlich! Der Teufel: Im Salzstock? Ich: Nun, ja, was soll die Frage?

Die Zeit über ein großes Missverständnis: Atommüll: Die Legende vom Salzstock

2 Comments to “Von Castor und Pollux” RSS feed for these comments

  1. Kian sagt:

    Danke, danke, danke! Da fühlt man sich als mündiger und gut informierter Bürger und dann so was…

  2. Ich muss immer wieder an meine Zeit im KIT – früher Kernforschungszenztum Karlsruhe – denken. Dort gab es ein Besucherzentrum welches das Märchen von billigen Atomstrom erzählte. Das es ein Märchen war war dort allgemein bekannt und je tiefer man in das Gelände eindrang desto klarer wurde es.

    Ja, dieser Artikel passt genau ins Bild. Schade eigentlich.

    Gruß gERD

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