Viel gelästert wurde über die Panne bei der ersten Zahlung des neuen Arbeitslosengelds. Kontonummern mit weniger als zehn Stellen waren fälschlicherweise rechts mit Nullen aufgefüllt worden, sodass die entsprechenden Überweisungen nicht die richtigen Empfängerkonten erreichen konnten.
Was mich dabei nur wundert, ist die Tatsache, dass jetzt die Banken den Aufwand damit haben. Allein die Postbank spricht von rund 200.000 Überweisungen, die jetzt von Hand überprüft werden müssen. Zu einem Zeitpunkt, an dem durch Weihnachtsurlaub und Jahresabschlüsse auch so schon genug zu tun ist. Auch die früher mal als Bankangestellte beschäftigte Freundin bestätigt mir, dass es ein durchaus normales Vorgehen ist, diese Überweisungen dann händisch zu überprüfen. Und wenn der Empfänger nicht ermittelbar ist, wird manuell eine Rücküberweisung getätigt. Meine Güte, was für ein Aufwand.
Überweisungen werden ja heutzutage vollkommen elektronisch zwischen den Banken ausgetauscht, da kann es doch nicht so schwer sein, beim Empfang die Existenz einer Kontonummer zu überprüfen und die Überweisung ggfs. abzulehnen. Analog zum Mailverkehr, wo ja auch einfach ein Zustellfehler generiert wird, der den Absender über die fehlgeschlagene Zustellung informiert. (Vorausgesetzt, dem Admin ist nicht langweilig und er will sich unbedingt selbst um die fehlgeleiteten Mails kümmern.).
Vielleicht ist Bankern ja langweilig…
Denen muss langweilig sein.
Wir haben Kunden, die auf ein seit Monaten nicht mehr existentes Konto überweisen. Und was macht unsere Bank? Statt den Eingang mit einem „Konto erloschen“ abzulehnen, ähnlich, wie sie es ja bei Abbuchungen auch schafft, sucht sie intern wochenlang nach Alternativen, uns das Geld doch noch zukommen zu lassen. Und schafft es dann nach intensiven Recherchen auch.
Dumm nur, dass das Geld nun auf unserem Mietkautionskonto, das natürlich an unseren Vermieter verpfändet ist, gelandet ist: Die Kunden haben zwar bezahlt, wir aber nix von der Kohle und der Vermieter eine Kautionserhöhung.
Wir waren hoch erfreut.