512MB.net übersetzt die IM-Benimmregeln von Darren Rowse. Gute Hinweise, Instant Messaging ist aus Prinzip erstmal „unhöflicher“ als eine Mail, da man dem Gegenüber seine Nachricht gewissermaßen aufzwingt, ihn aus seiner Tätigkeit reißt. Mails lesen kann er, wann er will. Die IM-Nachricht blinkt rum oder klaut sich im schlimmsten Fall sogar den Fokus. Also ist hier gutes Benehmen doppelt wichtig.
Allerdings kann ich zwei der Regeln nicht uneingeschränkt zustimmen:
Nach Zeit fragen – der Empfänger ist vielleicht gerade mit etwas wichtigem beschäftigt oder wollte gerade offline gehen. Also sollte man auch hier erst mal fragen, bevor man mit der Konversation loslegt.
Wenn ich keine Zeit hätte, hätte ich die Nachricht sowieso ignoriert. Außerdem kommt es darauf an. Vielleicht habe ich ja Zeit, schnell eine kurze Frage zu beantworten, aber keine, jetzt ein Debuggen eines komplexen Anwendungsfehlers durchzuführen. Deutlich besser als ein „Hast du gerade Zeit?“ ist also etwas wie „Kannst du mir eine Frage zum Thema … beantworten?“
Hier kann man aber auch vorbeugen, indem man seinen Status von vornherein auf Do not disturb/Busy/Not available setzt. Wer dann trotzdem wegen etwas Belanglosem schreibt, ist wirklich unhöflich.
Verabschiedung – der erste und der letzte Eindruck ist der Wichtigste. Gerade wenn Du mit jemandem zum ersten Mal chattest, solltest Du Dich auch verabschieden und – wenn Du Hilfe bekommen hast – auch bedanken.
Aber man sollte es dabei nicht übertreiben. Ich schließe Chat-Fenster, wenn das Thema erledigt ist. Wenn das dann nochmal hochpoppt, nur mit einem „CU“ und dann nochmal mit einem „Danke nochmal“, dann nervt das.
Außerdem ist einer der meines Erachtens wichtigsten Punkte völlig vergessen worden:
Bedenke, dass deine Nachricht unter Umständen sofort mitten auf dem Bildschirm deines Gegenübers erscheint und du keine Ahnung hast, ob er da gerade sitzt oder vielleicht jemand anderes oder ob ihm vielleicht jemand über die Schulter schaut. Also sollte man vielleicht nicht gerade mit der Tür ins Haus fallen. Wäre doch nicht schön, wenn der Chef die Lästereien über ihn mitbekommt. Oder die Frau den wahren Inhalt des Geschäftsessens heute abend.