Rebooting.

Passioniertes TV

Wie sich die Sichtweisen unterscheiden. Während der Spiegel von schockierender Gewalt, Antisemitismus und Special Effects spricht und sich auch ein wenig über Mel Gibsons „The Passion“ lustig macht, werden hierzulande zigtausend Kinokarten von den verschiedenen Kirchen gekauft, um ihre Jünger für umme in diesen Film zu bringen und die Leute dürfen danach im TV zur PrimeTime in den Nachrichten erzählen, wie absolut ergriffen sie sind von der Sühne, die Jesus auf sich genommen hat und dass das ja so realistisch dargestellt wird und wieviel gläubiger sie jetzt geworden sind.

Bevor mir übel wurde gezappt zu „Oprah“, DER Talkshow überhaupt. Da stehen die Mittdreißiger- bis Mittvierzigerinnen im Publikum und kreischen sich die Seele aus dem Leib, wie damals die Teenies bei den Beatles, nur weil diese Talkshow-Tussie zur Tür reinkommt und anfängt, irgendwas über die grausamen Alterungserscheinungen der weiblichen Haut zu erzählen und prompt ein paar Probandinnen zu Live-Spezialbehandlungen mit den aktuellsten Methoden einlädt.

Bevor mir noch übler wird weitergezappt zur letzten Episode von „The Bachelorette“ (und natürlich finden sämtliche hier anwesenden Frauen ihre Wahl völlig daneben, hätte sie mal besser den anderen genommen und wir geben den beiden höchstens vier Monate). Nicht schwer zu erraten, was demnächst in Deutschland auf das Fernsehpublikum zukommt. A propos, wie hat eigentlich die Auserwählte von El, dem Millionär, reagiert, als sie erfahren hat, dass er gar nicht El, der Millionär, sondern eher El, der Dachdecker, ist?.

Dann Werbung für sämtliche erhältlichen Automarken inklusive dem lokalen Gebrauchtwagenhändler. Autos für $77. Das sind bestimmt prima Schnäppchen.

Weitergezappt und bei Friends-KingofQueens-WillandGrace-DarmaandGreg-undCo gelandet.

Puh, endlich deutsches TV

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