Rebooting.

DNUG-Konferenz

Die Konferenz wurde übrigens dann doch noch besser, wenn auch nur teilweise:

  • Keynote von Ambuj Goyal, General Manager Lotus Software bei IBM, der am Vortag noch in New York war, mal eben mit dem IBM-eigenen Flieger nach Karlsruhe geflogen wird, seine Rede hält, dann noch kurz bei Daimler in Stuttgart vorbeischaut, mittags wieder in Karlsruhe auftaucht und wahrscheinlich heilfroh ist, mal ein paar Minuten alleine rumschlendern zu können. Mir wird verraten, Goyal hätte in seinem Kalender Termine wie „15 Minuten Duschen“.
  • Ein Vortrag der Fa. Miele&Cie über den Einsatz von Spamfiltern, Virenschutz und serverbasierter Verschlüsselung. Faszinierend, wie wenig die ersten beiden Themen noch im Markt vertreten sind. Da wundern Mailwurm-Epidemien nicht mehr wirklich. Und der Herr von Miele schien nicht wirklich Ahnung von dem Projekt zu haben. Er schielte immer fragend zu seinem Co-Redner von der Firma, die das ganze umgesetzt hat. Aber der konnte dann durch gönnerhaftes Kopfnicken immer beruhigen. Gut gemacht, Kleiner.
  • „Inside Notes & Domino“ mit Daniel Nashed, ein Typ der völlig wahnsinnig im positiven Sinne ist. Man fühlt sich in eine Kochsendung versetzt, so oft wie der „Ich hab da mal was vorbereitet“ sagt und mal schnell ein kleines Tool oder einen passenden Servertask rauskramt.
  • Abendveranstaltung mit schlechter Band und albernem Clown zur Unterhaltung. Hoffentlich denkt keiner, der ist aus Karlsruhe. Dafür war die Performance-Geigerin was für Ohren und Augen.
  • Nochmal ein Vortrag über SPAM, nichts neues
  • und nochmal, diesmal konkret über ein Projekt. Der Redner kann es nicht lassen, kleine Spitzen gegen seinen Vorredner von der Konkurrenz abzulassen.
  • Vortrag über den Einsatz von S/MIME beim Pharmakonzern Schering. Kopfschütteln musste ich über eine Frage aus dem Podium, ob sich denn der ganze Aufwand lohne, wo doch das Abhören des Mail-Verkehrs so aufwändig sei. Schon mal was von Echelon gehört?
  • Sagenwirmal etwas trockener, dennoch durchaus interessanter Vortrag eines Rechtsanwaltes über die rechtlichen Aspekte der Archivierung von Mails in Unternehmen. Bin ja mal gespannt, was los ist, wenn ich 30 Jahren die Steuerprüfung Mails von heute sehen will. Volltextindiziert auf einem direkt lesbaren, vertrauenswürdigen (sprich schreibgeschützten) Medium, am besten per Fernzugriff aus dem Finanzamt heraus.
  • Dann eine Veranstaltung, die mit den Worten beginnt: „Ich hoffe, ich desillusioniere sie nicht zu stark“. Thema ist die kommende Integration von DB2 als Datenspeicher für Domino. Die wird wesentlich weniger spektakulär ausfallen, als wir uns das alle erhofft hatten. So unspektakulär, dass die Frage aufkommt, wie sich der Entwicklungsaufwand für IBM lohnen soll. Aber wenn ein paar Großkunden Hü sagen, dann…
  • Zum Abschluss eine amüsante Rede von Prof. Dr. Ludwig Nastansky, Dozent für Wirtschaftsinformatik an der Universität Paderborn, über die Historie von Notes, Groupware, E-Mail und überhaupt. Bestes Zitat: „Wer Mails mit Anhängen verschickt, wird in einem idealen Unternehmen sofort gefeuert.“ Recht hat er.
  • Dann noch Jörg Knippschild von IBM Deutschland mit dem xten Vortrag über die Zukunft von Notes/Domino. Die anschließende, von vowe moderierte Fragerunde fängt schleppend an und hat ihren Höhepunkt in Herrn Knippschilds verzweifelter Bemühung, eine politisch korrekte Antwort zu finden auf die Frage, ob und wie in Zukunft eine parallele Existenz des Notes- und des IBM Workplace Rich Clients Sinn machen, wenn letzterer Domino-Anwendungen voll funktional auf mehreren Plattformen ausführen kann. Ich wette, wenn er frei von der Leber weg sprechen dürfte, hätte er „keinen“ gesagt.

Und das Essen war auch gut.

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