Rebooting.

Google Desktop Search – mal wieder

Und wieder ein Artikel, in dem die Google Desktop Search hochgelobt wird:

Wer sich hingegen auf Google Desktop Research einlässt und keine Angst vor Sicherheitsproblemen hat, spart sich viel Zeit bei der Suche nach eigenen Dateien, die in unzähligen Ordnern abgelegt sind. Mit Hilfe der Desktopsuche ist es möglich, längst im Datenchaos verloren geglaubte Inhalte wieder aufzuspüren. Die Indizierung eigener Inhalte könnte somit schon bald zum Alltag der Anwender gehören.

Es ist faszinierend und erschreckend zugleich, wie Google Desktop Search jetzt plötzlich überall als Wundermittel angesehen wird. Dabei gab es Software, die Dateien auf dem Arbeitsplatz indizieren kann, schon lange, bevor Google das entdeckt hat. Teilweise hinkt Google in der Wahl der unterstützten Dateiformate noch weit hinterher.

Und die Desktop Suche mag ja für den Privatanwender gerade noch angehen, passt aber gerade in Unternehmen – auf die der Artikel explizit eingeht – überhaupt nicht mehr. Dort liegen Daten ja (hoffentlich) gerade nicht auf dem Desktop, sondern in einer wie auch immer gearteten gemeinsamen Ablage. Die kann man nicht von allen Desktops aus getrennt indizieren.

Sowieso ist eine Ablage auf Dateisystemebene mit komplexen Ordnerstrukturen im Prinzip die schlechteste aller Möglichkeiten – unterboten nur noch durch unsortierte Stapel aus Papier. Entsprechende Anwendungen gibt es genug, auch mit Volltextindizierung. Und das ist beileibe nichts Neues. Die „Indizierung eigener Inhalte“ ist keine Zukunfsvision, sondern ein alter Hut.

2 Comments to “Google Desktop Search – mal wieder” RSS feed for these comments

  1. „Und die Desktop Suche mag ja für den Privatanwender gerade noch angehen, passt aber gerade in Unternehmen – auf die der Artikel explizit eingeht – überhaupt nicht mehr. Dort liegen Daten ja (hoffentlich) gerade nicht auf dem Desktop (…)“

    Dazu passt eine aktuelle Umfrage, die allerdings von einer DMS-Company (aus einem bestimmten Interesse) durchgeführt wurde. Viele Daten werden demnach lokal gespeichert oder in Papierform archiviert: http://sommergut.de/wsommergut/archives/000859.shtml

  2. Ja. Traurig, nicht? Ich sollte das umformulieren in „dort sollten die Daten ja gerade nicht…“

    Der Mensch scheint eine unheimliche Affinität zu Papierstapeln zu haben und Unternehmens-Daten als seine persönlichen Informationen anzusehen.

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