Rebooting.

Visionen

Aber nehmen wir mal an, jeder Bürger in Deutschland hätte ein Grundeinkommen von 1500 Euro. Wenn dann alle sagten, prima, das reicht mir, und würden nur noch konsumieren, dann hätten wir, solange die Fischer-Wernersche Vollautomatisierung noch nicht erreicht ist, natürlich ein Problem. Aber davon müssen wir nicht ausgehen. Stattdessen wird es sehr viele Menschen geben, die sich sagen: Das Grundeinkommen ist mir gerade recht, aber ich habe noch eigene Ziele und Bedürfnisse – jetzt arbeite ich nicht mehr, weil ich muss, sondern weil ich will. Jetzt kann ich tun, was mir liegt, und muss nicht dort arbeiten, wo ich am meisten Geld verdiene. Jetzt kann ich dort arbeiten, wo man angemessen mit mir umgeht. Und wo Produkte erzeugt werden, mit denen ich mich identifizieren kann. Das wäre eine enorme Klimaveränderung im Sozialen.

Sehr interessante Gedanken eines „Zahnpasta-Verkäufers“: Götz Werner, Gründer der dm Drogeriemarktkette. (Ähnlicher Inhalt, einfacher formuliert bei der Stuttgarter Zeitung)

[via WASG Blog]

9 Comments to “Visionen” RSS feed for these comments

  1. alex sagt:

    da haben wir da auch schon drueber diskutiert:

    http://forum.keyboards.de/forum-cgi/tree.cgi?ID=111607&Ru=27

    mmh, im prinzip klingt das alles sehr cool, aber da *muss* irgendwo ein haken sein… 🙂

    gruss, alex

  2. Das sind wirklich lesenwerte Gedanken.
    Ich erinnere mich, daß ähnliches auch in „eine Billion Dollar“ diskutiert wird.
    Also Mehrwertsteuer rauf (und CDU wählen)?

  3. Naja, so einfach ist das nicht. Selbst wenn das wirklich ein funktionierendes Modell ist (was ja noch nicht klar ist), wären unsere Parteien noch meilenweit davon entfernt, so etwas auch nur ansatzweise anzudenken. Die kriegen ja noch nichtmal eine dagegen relativ simple Vereinfachung des Steuersystems à la Merz oder Kirchhof hin.

  4. TomK32 sagt:

    Das hier ist vielleicht auch interessant:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Grundeinkommen

    Wobei ich 1500 für viel zu viel halte, würde es sogar unter dem Existenzminmum von 7600 Euro ansetzen damit die Leute trotzdem arbeiten.

  5. Im Gegenteil: 1500 sind eher noch zu wenig. Wenn man bedenkt, dass parallel die MwSt. auf 50% steigt…

    Und der Sinn wäre ja eben, dass die Leute eben nicht mehr alle arbeiten gehen, sondern nur noch die, die Spaß daran haben. Wir haben ja so schon zu wenig Arbeit für die Bevölkerung…

  6. The K sagt:

    Das ist ja… also das ist doch Kommunismus, oder irre ich mich?

  7. Nein, das ist kein Kommunismus. Hier geht es ja z.B. nicht um die Abschaffung des Privateigentums.

  8. An die Gedanken in „Eine Billion Dollar“ (Escbach) anknüpfend sollte man sich vielleicht nochmal „Per Anhalter durch die Galaxis“ (Adams )reinziehen. [Sinngemäß steht dort] Keine konnte die Probleme der Welt lösen, und bei den meisten Lösungsansätzen ging es um den Austausch kleiner bedruckter Scheinchen. Was eigentlich drollig ist, denn es waren ja nicht die kleinen bedruckten Scheinchen die Probleme hatten.

    Vielleicht sollte man wirklich einmal darüber nachdenken, dass der Kapitalismus – Verzeihung: die soziale Marktwirtschaft – nicht das Ende der Entwicklung sein kann. Vielleicht sollte man einfach mal damit anfangen nicht alles in Dollar oder Euro zu messen.

    Cheers gERD, der auch keine Ahnung hat.

  9. -bert- sagt:

    dann kommen wir also doch alle zum pfund, denn das kann man wenigstens noch aufwiegen.

    ansonsten würde ich eher zum vorschlag der Kirchhof-gruppe tendieren. der ist mir beim durchlesen nicht negativ in erinnerung geblieben. was machen wir aber dann mit den überflüssigen steuerfachangestellten ? theoretisch sind das ja hochqualifizierte arbeiter.

    cheers – jochen -, der sich wahrschenlich erst dann darüber gedanken macht, wenn er selbst steuern zahlt.

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