regelmannch

Abends war ich nochmal kurz im ECE-Center (Bilder), um zu schauen, wie voll es zu „normaler“ Zeit wurde am Eröffnungstag. Ging noch, ich hatte schlimmeres erwartet. Aber vielleicht war es um halb acht auch schon wieder zu spät. In den Läden selbst war teilweise nicht viel los, aber das dürfte für einen Eröffnungstag normal sein. Da geht ja keiner direkt zum Einkaufen hin, sondern zum Schauen. Und das wird sich bis zum Wochenende wohl kaum ändern.

Wie auch immer, mir gefällt das Ding immer besser. Ich mag das Konzept der Shopping Malls sowieso: Alles unter einem Dach aber nicht alles aus einer Hand, kurze und vor allem vom Wetter nicht beeinträchtigte Wege und Parkhaus und Bahnhaltestelle direkt daneben.

Vorhin fiel mir dann auch auf, wie erfrischend es ist, dass auf einen Schlag ein Haufen neuer Läden nach Karlsruhe kommt. Wenn ich da z.B. an die spätestens mit der Schließung von Hiller etwas eingeschlafene Abteilung Damen- und Herrenmode (ich meine nicht die Unter-Sechzehn-Läden) denke… Räumlichkeiten sind ja inzwischen da, aber wäre einer der Läden, die sich jetzt im Ettlinger Tor präsentieren, auf die Idee gekommen, in der Kaiserstraße eine Filiale zu öffnen? Ich wage es zu bezweifeln.

Natürlich sind auch hier vor allem die üblichen „Verdächtigen“ zu finden: Douglas, dm, bis auf e-plus alle Mobilfunker, zig Modelabels, diverse Optiker und natürlich MediaMarkt, der für meine Begriffe deutlich zu eng geraten ist. Dafür bietet H&M den Platz, den man in den beiden bisherigen Karlsruher Filialen vermisst. Dazu ein paar weitere, die es bisher in Karlsruhe nicht gab: Nici (Spielzeug und – huh – Goleo-Plüschtiere) , Das Depot (Einrichtungs-Schnickschnack, herrlich), Cult (noch mehr Einrichtungs-Schnickschnack) und Nanu Nana (sonstiger Schnickschnack). Der Jack Wolfskin Shop hat seinen hübschen Laden am Kronenplatz gegen eine kleine Ecke neben dem MediaMarkt getauscht. Der Preis für den originellsten Firmennamen geht an „Cookmal“, einen – wer hätt’s gedacht – Kochzubehörshop.

Als eigentlich einziger kleiner Händler unter den Großen fällt mir Foto Schäfer aus der Amalienstraße auf. Hochachtung vor dem Mut, in dieser sicherlich nicht billigen Lage ein solches Risiko einzugehen. Mir ist allerdings noch nicht klar, ob das ein Umzug mit Schließung des ursprünglichen Geschäfts ist, oder eine zusätzliche Filiale; die Homepage kennt das Ettlinger Tor jedenfalls noch nicht.

Das Gebäude ist gut gelungen, man hat offensichtlich erfolgreich die Fehler vermieden, die damals bei der Postgalerie gemacht wurden: Leerstände bei der Eröffnung und vor allem unzureichende Transportwege zwischen den Stockwerken. Die Rolltreppen an beiden Enden der diagonal durch das Gebäude verlaufenden Hauptpassage scheinen die Besuchermenge problemlos aufzunehmen. Eine überlebt den Tag allerdings nicht.

Ganz oben sind die Übergänge zu den Parkdecks, gleichzeitig Aussichtspunkte auf die gesamte Halle. Das auf das Gebäude gepflanzte Parkhaus sorgt dafür, dass der Bau von außen deutlich flacher ist, als es einen die Stahlbögen der Decke von innen gesehen glauben machen möchten. Dennoch kommt genügend Licht durch das Glasdach in das Gebäude.

Die Klimaanlagen in den Geschäften übertreiben es ein wenig; die Luft ist sowohl zu trocken als auch zu kalt, selbst für mich. Interessant ist zu sehen, wie die einzelnen Betreiber ihren „Türbereich“ gestaltet haben. Einige grenzen sich deutlich durch Türen und Schaufenster ab, andere verschwimmen geradezu mit dem Umfeld, die Yeans Halle zum Beispiel. Ein Schuhladen stellt einem die Schuhe in Nasenhöhe genau neben den Laufweg, danke.

Mein persönliches Highlight ist die Möblierung, vor allem im Keller. Mit diesem dunkelbraunen Zeug könnte ich hier die ganze Wohnung vollstellen, müsste nur mal damit anfangen. Aber vielleicht gibt’s das ja da irgendwo zu kaufen.

2005-09-08 | There's a feed for comments on this entry.
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