Rebooting.

Der ganz normale Wahnsinn

Nun ist Herr Bäumle dran. Sein Bett war vor dem OP abgestellt worden, weil die Ambulanz überfüllt ist. Herr Bäumle ist 40 Jahre alt und hat in Ermangelung von Wodka zwei Flaschen Rasierwasser getrunken. Nachdem er daraufhin massiv erbrechen musste und seinen Hausarzt hierüber informierte, sah dieser sich gezwungen, ihn erneut zu hospitalisieren. Ich frage Herrn Bäumle, ob er diesmal bereit sei, im Anschluss an die Entgiftung eine Entzugstherapie mitzumachen. Er ist dieses Jahr schon mehrfach bei uns gewesen. Einmal hatte er Franzbranntwein getrunken und einmal Brennspiritus. Jetzt will er unserem Vorschlag folgen und die Therapie nahtlos anschließen. Die Giftzentrale versichert mir, dass bei genanntem Rasierwasser keine gravierenden Folgen zu erwarten sind.

Chronologie eines 24-Stunden-Dienstes: Der ganz normale Wahnsinn

Ich habe noch nie Streikenden so die Daumen gedrückt wie derzeit den Ärzten. Auch wenn 30%-Forderungen absurd und unbezahlbar klingen, was die in den Kliniken heutzutage leisten müssen, ist unglaublich und unmenschlich. Und das bei einem der wichtigsten und verantwortungsvollsten Jobs dieser Gesellschaft.

[via Brain farts]

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