Rebooting.

Le Tour

Ich weiß gar nicht, was alle haben. Ich fand die Tour de France schon lange nicht mehr so unterhaltsam wie dieses Jahr. Anstatt langweiliger Fünfstundenübertragungen von Flachetappen, bei denen die Ausreißergruppe ja doch wieder kurz vor dem Ziel eingeholt wird, überschlagen sich diesmal die Ereignisse.

Die Teams übertreffen sich ständig gegenseitig mit sensationellen oder aberwitzigen Dopingfällen und -rückziehern. Da will keiner hintenanstehen. Testosteronspritze? Fremdblutinfusion? Her damit, Hauptsache es wirkt. Gesundheitliche Risiken? Scheiß drauf, wird schon passen. Betrug? Life is hard. Gruppenbilder mit Gendarmerie bieten Seite-Eins-Garantie und Sponsoren können sich medienwirksam zurückziehen.

Ganz zu schweigen von den öffentlich-rechtlichen Sendern, die nicht müde werden zu betonen, dass sie schon ausgestiegen sind und wie unmoralisch die Privaten wären, die die Gelegenheit nutzten. Wofür teure Redaktionen, man muss doch nur über das Tagesgeschehen in Frankreich berichten.

Schade, dass es nur noch vier Etappen sind. Den Ausstieg aller Radfahrer bis zur letzten Etappe werden sie in der Zeit nicht mehr schaffen. Die roten Jury-Autos alleine auf den Champs-Élysées wären ein Kracher.

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