Rebooting.

Sammelleidenschaft

Man muss den Adress- und Kontodatenhändlern ja schon fast dankbar sein. Nur weil „Oma Erna“ jetzt ein paar Euro vom Konto abgebucht wurden, ist das Thema Datenschutz gerade so richtig schön in der Diskussion, endlich auch mal im Mainstream angekommen. Aus der abstrakten, schwer verständlichen Gefahr des Datenmissbrauchs ist ein konkreter Angriff direkt aufs Portemonnaie geworden. Durch die Bank wird jetzt besserer Schutz persönlicher Informationen gefordert, vorneweg Politiker von Bosbach bis Zypries.

Aber natürlich ist ausschließlich die Privatwirtschaft böse, sammeln und handeln raffgierige Versicherungen, Lotterien und Vermarkter mit Informationen. Der zur Zeit größte Datensammler überhaupt wird schön rausgehalten: der Staat selbst. Von Maut-Brücken, elektronischer Gesundheitskarte, Fluggastdatenweitergabe, Gen-Datenbanken und der totalen Vorratsdatenspeicherung ist komischerweise nie die Rede.

Dabei lassen sich Daten nur dann wirksam schützen, wenn sie gar nicht erst gesammelt werden.

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  1. micha sagt:

    nicht zu vergessen die zentralen steueridentifikationsnummern, die demnächst ab geburt vergeben werden…

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