Rebooting.

Superzeitlupe einer SLR-Mechanik

Jeffrey Friedl hat aus Einzelbildern von Marianne Oelund ein tolle Animation zusammengebaut, die die Feinmechanik einer Spiegelreflexkamera – hier einer Nikon D3 – bei der Arbeit zeigt:

Feinmechanik-Hightech, im Prinzip seit Jahrzehnten unverändert.

Für diejenigen, die sich nicht so auskennen aber wissen wollen, was hier passiert:

Man sieht zunächst den Spiegel hochklappen, der normalerweise das Licht vom Objektiv zum Sucher hochschickt. Jetzt ist im Sucher das Bild nicht mehr zu sehen. Dieses Hochklappen kann störende Vibrationen erzeugen, weswegen einige Kameras vor allem der gehobeneren Preisklasse die Möglichkeit einer Spiegelvorauslösung besitzen.

Direkt unter dem Hauptspiegel sieht man einen an ihm hängenden kleineren Spiegel. Der ist dafür da, den unten im Gehäuse liegenden Autofocus-Sensor mit Bild zu versorgen. Man sieht ihn ab ca. 10ms einklappen. Gut dargestellt ist das bei 6Megapixel.

Ist der Spiegel aus dem Weg, fällt der 1. Vorhang des Schlitzverschlusses, wodurch das Licht auf den Film bzw. den Sensor gelassen wird. Nach der eingestellten Belichtungszeit (hier 1/62sec) fällt der zweite Vorhang und macht wieder dunkel. Bei einer sehr kurzen Belichtungszeit fällt der zweite Vorhang, bevor der erste unten ist. Das ist der Grund, warum es eine minimale Blitzsynchronisationszeit von in der Regel 1/200 bis 1/250ms gibt. Darunter würde der Blitz nur noch einen Teilstreifen des Sensors belichten.

Zum Schluss klappt der Spiegel wieder runter und dahinter der komplette Verschluss wieder hoch. Analog-Kameras müssen dann noch den Film ein Bild weitertransportieren, Digitalkameras konvertieren, komprimieren, optimieren und transportieren das Bild auf die Speicherkarte.

Gute Kleinbild-Kameras schaffen das bis zu 9 mal pro Sekunde, teure sind ausgelegt auf bis zu 300.000 dieser Auslösevorgänge.

[via Daring Fireball]

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