Rebooting.

Chernobyl

Dann standen wir direkt vor dem Atomkraftwerk, vor Reaktor 4, vor dem Sarkophag. Noch nie zuvor hatte ich eine derartige Gänsehaut, wie in diesem Moment. Die Schutzhülle besteht auch heute noch ausschließlich aus Stahl und Beton, Organisationen wie Greenpeace weisen seit Jahren darauf hin, dass der Sarkophag mittlerweile Risse aufweist, regelrecht brüchig ist. An diese, natürlich oft auch reißerisch geschriebenen Artikel, musste ich in dem Moment denken. Der Hals schnürte sich mir zu, das Leben schien in diesem Moment still zu stehen. Niemand weiß, wie es im Inneren des Sarkophags ausschaut. Expeditionen ins Innere sind nicht möglich, weil der Sarkophag und angrenzende Räume immer noch eine tödliche Strahlung aufweisen. Chernobyl ist das atomare schlechte Gewissen einer ganzen Generation. Man kann es nur immer wieder zuschütten und hoffen und beten, dass es hält und die Strahlung nicht erneut freigesetzt wird. Politik und Wissenschaft haben keine andere adäquate Lösung für dieses Problem, ein Problem, welches, so wurde den Menschen versprochen, selbstverständlich nie auftreten werde. Selbst im Angesicht von Chernobyl wird es auch heute noch täglich behauptet.

Chernobyl – Eine Reise in die Todeszone » F!XMBR

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