Rebooting.

Information at your fingertips

Aus dem im letzten Eintrag erwähnten Artikel von Kristian Köhntopp muss ich noch ein Zitat herausheben:

Apophenia beschreibt in I want my Cyborg life wie das funktioniert, was ich (und jeder andere, der unter das ‚Lebensgefühl der Piraten‘ fällt) da tue. Sie beschreibt einen Konflikt zwischen einem Offliner und sich:

In Italy two weeks ago, I attended Modernity 2.0 (in the lovely Urbino hosted by the fantastic Fabio Giglietto). There were two audiences in attendance – a young cohort of „internet scholars“ and an older cohort deeply invested in sociocybernetics. At one point, after a talk, one of the sociocybernetics scholars (actually, the former President of the sociocybernetics organization… I know… I looked him up) began his question by highlight that, unlike most of the audience who seemed more invested in the internet than scholarly conversations, HE had been paying attention. He was sitting next to me. He looked at me as he said this.

It’s not very often that I feel like I’ve been publicly bitchslapped but boy did that sting. And then I felt pissy, like a resentful stubborn child bent on proving him wrong. Somehow, as I grew my hair out and became an adult, I also became less spiteful because boy was I determined to bite back. Of course, I haven’t become that much of an adult because here I am blogging the details of said encounter.

There’s no doubt that I barely understood what the speaker was talking about. But during the talk, I had looked up six different concepts he had introduced (thank you Wikipedia), scanned two of the speakers‘ papers to try to grok what on earth he was talking about, and used Babelfish to translate the Italian conversations taking place on Twitter and FriendFeed in attempt to understand what was being said. Of course, I had also looked up half the people in the room (including the condescending man next to me) and posted a tweet of my own.

Ganz, ganz großartig. Der Offliner denkt, sie habe sich gelangweilt und nebenher rumgesurft. Und tatsächlich hat sie parallel lauter Hintergrundinformationen zum Vortrag zusammengesucht.

Und für solche Beispiele muss man nicht auf Konferenzen gehen. Da reicht schon die Kneipe oder die Fernsehcouch. Woher kenn ich diesen Schauspieler? Wie hieß das eine Lied? Was bedeutet nochmal blanchiert?

Alles Fragen, die früher so ein bisschen rhethorisch waren, weil sie niemand wirklich gleich hätte beantworten können. Vor ein paar Jahren noch haben wir uns am Sonntagsstammtisch den Spaß gemacht, solche Fragen auch wirklich zu recherchieren. Am Sonntag drauf wurde dann das Ergebnis präsentert.

Heute ist die Information dank Notebook, Smartphone, Google und Wikipedia nur noch Sekunden entfernt. Ich liebe es, auch wenn ich manchmal ein Kopfschütteln dafür ernte. Ich Besserwisser.

Nebenbei, schnell gegoogelt: “Information at your Fingertips”, 1994.

Nebenbei: Als ich das hier schrieb, lief grad „Say A Little Prayer For You“ von Dionne Warwick. Hatte ich mal kurz ergoogelt, als ich den Song in dieser wundervollen Filmszene aus „My Best Friend’s Wedding“ wissen wollte. In dem Film spielt übrigens Susan Sullivan mit, die mal die Maggie Gioberti in „Falcon Crest“ spielte.

Nebenbei: Eine Kollegin hatte kürzlich das Buch „Unnützes Wissen: 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergisst“ auf dem Tisch. Wie komm‘ ich da jetzt nur drauf?

http://www.youtube.com/watch?v=v7vyxN-0BnI

Always on

Kristian Köhntopp schreibt mal wieder sehr treffend:

Warum war es mir so wichtig, raus zu kommen, wo ich doch für die Kundendatenbanken gekommen bin?

Wenn ein Kunde mich als Consultant mietet oder mich als Mitarbeiter einstellt, dann bekommt er nicht bloß mich, sondern er bekommt auch einen sehr großen Teil von Infrastruktur, der nicht sichtbar ist – ich bin ein Cyborg und neben einer biologischen Komponente bestehe ich auch noch aus einer technischen und vor allen Dingen auch aus einer sozialen Komponente, einem Netzwerk von Verbindungen, Bekanntschaften und Freundschaften, die es mir ermöglichen, weitaus mehr zu leisten als ich es als eine rein auf das biologische reduzierte Person jemals könnte.

Es geht um den ständigen Kampf, den IT-Abteilungen gegen ihre User kämpfen, aus Angst vor der vermeintlichen Zeitverplemperung mit modernen Kommunikationsdiensten.

Und dabei geht es nicht nur um den Zugriff auf private Postfächer oder Social Networks. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welchem Misstrauen selbst rein internen Instant Messaging Diensten begegnet wird. Die jungen Leute haben eh nur Quatsch im Kopf, warum sollten sie darüber auch noch chatten können?

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