Zu kostbar für Experimente

In der fünften Klasse kam unser Sohn auf ein staatliches Gymnasium. Heute würde ich ihn vielleicht sogar auf eine Privatschule schicken, wie inzwischen fast zehn Prozent aller deutschen Eltern. Er soll die bestmögliche Bildung bekommen. Damit tue ich wohl das, was ein Vater oder eine Mutter tun sollte – ich versuche, ihm den Weg in ein erfülltes Leben zu öffnen. Ganz bestimmt würde ich ihn, wenn er heute nach der Grundschule vor der Entscheidung stünde, nicht auf eine der neuen Sekundarschulen gehen lassen, die es ab dem kommenden Schuljahr in Berlin geben wird. Mein Sohn wäre mir zu kostbar für Experimente.

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Jetzt wird die Hauptschule abgeschafft, aber die Hauptschüler kann man nicht abschaffen, sie bleiben. Sie haben nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen. Sie werden jetzt ihre Hoffnungslosigkeit und ihre berechtigte Wut in die ehemaligen Realschulen tragen.

Toller Artikel von Harald Martenstein im Tagesspiegel über die aktuellen “Trends” in der Bildungspolitik.

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