Conny und Jakob

Aus einem Artikel der Schülerzeitung innfloh, Preisträger des aktuellen Spiegel-Schülerzeitungswettbewerbs:

Das bedeutet aber auch, dass Conny regelmäßig mit dem Tod konfrontiert wird. Sie findet im Krankenhaus einen sehr guten Freund. Jakob ist acht Jahre alt und wird kurz nach ihr eingeliefert. Seine Diagnose ist dieselbe wir ihre: Akute Lymphatische Leukämie, und auch ihre Therapieverläufe sind genau gleich.

Doch Jakob bekommt nie denselben Rückhalt zu spüren, wie Conny ihn von ihrer Familie erfährt. Seine Eltern sind geschieden, nur selten erhält er Besuch. Also “adoptiert” Connys Mutter ihn gewissermaßen. Wenn es den beiden Kindern so schlecht geht, dass schon aufrechtes Sitzen sie anstrengt, schiebt Connys Mutter die Betten zusammen und stellt die Lehnen hoch, so dass sie gemeinsam “Mensch ärgere Dich nicht” spielen können.

Als die Blutwerte der beiden gut sind, dürfen sie einen Tag in der Wohnung von Connys Mutter verbringen – sie fühlen sich wie im Urlaub. Wochen später geht es Jakob zunehmend schlechter. Er wird sterben, sowohl er als auch Conny sind sich dessen bewusst. “Schau, Conny”, sagt er zu ihr, “du hast so eine nette Familie, so eine liebe Mama, so einen lieben Papa und so liebe Geschwister. Das habe ich alles nicht. Meine Familie ist dumm. Für dich ist das Leben in deiner Familie schön, mein Leben ist nur anstrengend. Für mich ist das ganz in Ordnung, wenn ich jetzt sterbe.”

Scheiße, was muss alles falsch gelaufen sein, damit ein Achtjähriger sowas sagt?

Helfen kann solchen Kindern vielleicht jeder von euch. Eine Typisierung und Registrierung bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei geht einfach per Post und kann kostenlos gemacht werden. Da der Vorgang aber ca. 50€ kostet, wird um Spenden gebeten.

Die tatsächliche Stammzellenspende – sollte ein passender Empfänger gefunden werden – wird heutzutage in der Regel nicht mehr operativ aus dem Knochenmark gewonnen, sondern mit ein paar Spritzen und einer Art Dialyse aus dem Blut gesammelt.

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