Heute vor einem Jahr

Mittwoch 19.08.2009, Hochsommer, 35 Grad im Schatten.

Der Geburtstermin war schon zwei Tage überschritten – sorry übrigens an alle, denen wir was von September vorgeschwindelt hatten, wir wollten nicht ständig danach gefragt werden.

Morgens bei der Routine-Untersuchung hatte sich nichts Auffälliges gezeigt. Im Nachhinein erfuhren wir, dass wohl das CTG ein paar leichte Wehen protokolliert hatte, aber das ist in diesem Stadium nicht weiter ungewöhnlich.

Wir waren nachmittags in Leopoldshafen unterwegs, als Rabea sich ein wenig unwohl zu fühlen begann. Auch das ist nichts Ungewöhnliches in der 41. Schwangerschaftswoche. Wir brachen die Tour ab und gingen nach Hause. Etwas später war sie zum Eisessen mit einer Freundin verabredet und ich ging in meine Stammkneipe, um mich mit ein paar Freunden zu treffen.

Abends gegen halb neun rief mich Rabea von zuhause aus an und bat mich, demnächst nach Hause zu kommen. Sie wollte sich nicht alleine in die Badewanne legen. Alles klar, ich komme in einer halben Stunde wenn ich ausgetrunken habe. In Ordnung. Der Wunsch nach einem Bad ist ebenfalls nichts, was zu diesem Zeitpunkt besondere Aufmerksamkeit erzeugen würde. Schließlich bekommt man das ständig von den Hebammen und Ärzten empfohlen zur Entspannung und vielleicht auch zur Einleitung des Geburtsvorgangs.

Eine halbe Stunde später, ich war gerade beim Zahlen, klingelt erneut das Handy.

“MACH HIN”.

Ups, schnell nach Hause. Rabea lag mit Blasensprung schon auf dem Bett, der Wehenabstand war schon runter auf ein paar Minuten.

“Ich hoffe, du hast nichts getrunken.”

“Äh, nein”.

(Nur zwei White Russian, aber sie muss ja nicht alles wissen.)

Natürlich habe ich in diesem Moment komplett den Plan vergessen, was jetzt genau zu tun wäre um die Fahrt ins Krankenhaus anzutreten. Keine Chance, da beim ersten Kind cool zu reagieren, egal wie gut man darauf vorbereitet ist. Wenigstens behielt Rabea noch einen klaren Kopf. Die Tasche war ja eh schon gepackt.

Im Auto dann:

“Schnell fahren oder sanft?”

“SCHNELL!”

Alles klar.

Kurz nach 22 Uhr waren wir im Krankenhaus. Drei Stunden später war Sebastian da.

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