Ein paar Tage zu früh

54 Minuten dauerte Charlottes Leben. Niemand auf der Geburtsstation nabelte sie ab, saugte ihr die Luftröhre frei. "Wir hatten nicht einmal eine warme Decke für unsere Tochter", erinnert sich Melanie Lang, die Mutter, "wir haben versucht, sie zu wärmen, mit unseren Händen."

Für die Chance, vielleicht zu überleben, fehlten Charlotte drei, vier Tage im Mutterleib. Drei, vier Tage, und ein hochspezialisiertes Ärzteteam hätte sich des Mädchens angenommen, hätte es mit einem Kaiserschnitt geholt, hätte es in einen Brutkasten gebettet, bei exakt 33,5 Grad Wärme und 65 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Spiegel Online: Zum Sterben geboren