Does this thing live?

Kein Pardon

Jetzt lachen sich schon die Österreicher über die Deutschen kaputt:

Die deutsche Politik hat’s in ihrem Überwachungs- und Kontrollwahn übertrieben, wie’s aussieht. Wir erinnern uns: Da gab’s die Vorratsdatenspeicherung, die vollständigen Erfassung und Archivierung aller Telekommunikations-Daten aller Deutschen, also aller ihrer Telefon-, E-Mail-, Internetverbindungen. Die "Hackerparagrafen" gegen das, was man in Germanien als "Schmutz im Internet" identifiziert hat, und das nach Ansicht deutscher Politiker nicht nur das geordnete Zusammenleben, sondern die Zivilisation schlechthin bedroht. Außerhalb Deutschlands hat man von diesem Schmutz nicht gar so viel bemerkt, aber bei Schmutz kennen die Deutschen eben kein Pardon.

oe1.ORF.at / Deutschland und die Kontrollneurose

Deutschland 2009

Haben Sie schon mal versucht, vor einer Überwachungskamera unschuldig zu wirken? Das ist noch schwieriger, als auf einem gestellten Foto natürlich zu lächeln. Warum wandert Ihr Blick ständig nach oben? Zweimal haben Sie direkt in die Kamera geschaut. Und jetzt greifen Sie sich schon wieder ins Haar. Wenn das noch einmal passiert, wird die biometrische Verhaltensanalyse den Alarm auslösen. Warum sind Sie so nervös? Laut Ihrer Patientenkarte bekommen Sie seit Neuestem Beruhigungsmittel verschrieben. Und die Pay-back-Karte verzeichnet einen erhöhten Alkoholkonsum. Sie haben am Bankautomaten wieder 1000 Euro abgehoben. Wozu brauchen Sie so viel Bargeld?

Toller Artikel auf Zeit.de über Angst, gefühlte und tatsächliche Sicherheit und die Politik, die daraus gemacht wird:

Sicherheit lässt sich nicht herstellen, weil kein Risiko völlig ausgeschaltet werden kann. Im Grunde wissen wir das alle. Aber wir vergessen es, sobald uns Politiker und Journalisten die nächste Horrorvision vor Augen führen. Wir wissen, dass wir nach aller berechenbaren Wahrscheinlichkeit am ehesten beim Putzen des Bads oder im Auto eines unnatürlichen Todes sterben werden. Trotzdem bekommen wir keine Gänsehaut beim Anblick unseres Badezimmers.

[via Fefe]

Wikipedia nur ab 17, meint Apple

Wikiamo ist eine recht gelungene iPhone-App, die nichts weiter als einen komfortablen Zugriff auf Wikipedia-Inhalte bietet. Und die sind böse:

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Mag man sich gar nicht ausdenken was passiert, wenn Kinder sowas zu sehen kriegen. Da sollte dringend ein Stoppschild davorgestellt werden.

Horch- und Guck

Ab dem 1. August müssen die Internetprovider, also die Anbieter von Internetzugängen, technisch aufrüsten. Künftig sollen sie in der Lage sein, die Internetnutzung ihrer KundInnen unmittelbar an die Behörden zu übertragen.

Von der «Echtzeit-Überwachung der kompletten Kommunikation des Breitband-Internetanschlusses» ist in den Dokumenten die Rede. Konkret kann künftig das gesamte Surfverhalten einer Nutzerin oder eines Nutzers abgefangen werden, sofern gegen die Person ein entsprechendes Strafverfahren eröffnet worden ist. Der Staat liest Diskussionen in Chats oder Einträge in Foren mit, hört bei Gesprächen über Dienste wie Skype mit oder guckt zu, sobald die Person eine Webcam aktiviert.

Und nix mit “nur schwere Straftaten”:

Auch die nun in der IP-Richtlinie vorgesehene Überwachung des Internetverkehrs können Untersuchungsbehörden einsetzen – gegen mutmassliche TeilnehmerInnen einer unfriedlichen Demonstration beispielsweise oder gegen SozialhilfebezügerInnen, die des Missbrauchs verdächtigt werden.

Hier ist nicht von China oder dem Iran die Rede, sondern von der Schweiz. Und erfahren sollen hätte davon eigentlich niemand.

[via Udo Vetter]

Begrenzung

SpOn: Die Erderwärmung soll im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zwei Grad nicht überschreiten: Auf eben dieses Ziel einigten sich nun die G-8-Staaten und wichtige Schwellenländer. Doch wie die Vorgabe erreicht werden soll, bleibt offen.

Vorschlag: Einfach dann bei +2 Grad ein Stoppschild hinstellen, wird schon helfen.

Schuldfrage

Ach, da schau her. Schuld an der Misere der Musikindustrie ist gar nicht das Internet, das hat schon viel früher angefangen.

[via Isotopp]

Tauss erklärt die SPD

Kein (SPD-) MdB kaeme z.B. auf die Idee, zum Gespraech auf einen Bauernhof zu fahren, ohne sich vorher etwas ueber die Milchquote oder dergl. anzulesen oder wenigstens aufschreiben zu lassen. Unter "Internet" koennen sich aber eben viele immer noch weniger vorstellen als unter einer Kuh.

Ganz großartiger Aufsatz über die Internet-Kompetenz der SPD von Ex-Mitglied Jörg Tauss.

Meine Güte

Diesen Schwachsinn der CDU/CSU-Bundestagsfraktion muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

Unter Berufung auf eine angebliche Internetzensur durch den Staat wollten die Linksaußen in der SPD durchsetzen, dass das Internet zum rechtsfreien Raum wird. Die SPD wäre dadurch Gefahr gelaufen, Straftaten im Internet Vorschub zu leisten, von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß gegenüber Künstlern und Kreativen. Allen engagierten Streitern gegen das abscheuliche Verbrechen der Kinderpornografie ist angesichts des Scheiterns der SPD-Linken ein Stein vom Herzen gefallen.

Schlimm, diese Urheberrechtsverletzungen. Gegen die hilft ein Gesetz, dass angeblich “einzig und allein auf kinderpornographische Seiten beschränkt bleiben” soll, bestimmt ganz super.

Und nicht nur die “Linksaußen der SPD” sind dagegen, sondern so ziemlich jeder, der was davon versteht und inzwischen über 130.000 Bürger, die die Petition gegen das Zensurgesetz mitgezeichnet haben.

Übrigens, die Piraten können noch ein paar Unterschriften brauchen. Wer weiß…

Die Parteien zur Wahl

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vom spitblog.

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