Rebooting.

Teilen ist gut

Unabhängig von allen Fronten handeln die Konsumenten immerhin konsequent: Sie teilen ihre illegal kopierten Spielfilme genauso wie ihre legal veröffentlichen Daten. Und das mit Begeisterung. Die Konsumenten nehmen und geben, und beides, ohne dass für sie Geld im Spiel ist. Im einen Fall verlieren Konzerne wie Time Warner viel Geld. Im anderen Fall verdienen Konzerne wie Facebook und Google umso mehr davon.

Urheberrechte: „Wir haben als Kind gelernt, Teilen ist gut“ | Digital | ZEIT ONLINE.

Google Street View: Widerspruch gegen den Widerspruch

Deshalb widerspreche ich hiermit einem eventuellen Widerspruch der Speicherung und Veröffentlichung von Abbildungen des von mir bewohnten Hauses durch den Internetdienst Google Street View. Ich möchte, dass meine Hausfassade als Teil der Digitalen Öffentlichkeit voll streetviewbar ist.

Google Street View-Widerspruch-Widerspruch | saschalobo.com.

Dieser Internetdings

Da isser!
Sehen Sie mal, da steht er!
Das ist ja frech!
Was macht der da?
Das sehen Sie doch, der fotografiert das Haus!
Ach, das ist der – dieser Internetdings, dieser –
Google!
Wir sind doch gar nicht gefragt worden, nachher kommt das ins Internet.

Astrid Paprotta | Der Mann mit der Kamera. Großartig.

Fakten und die Politik

SpOn hat Köhntopp gelesen:

So etwas schreibt ein Informatiker an einem halben Tag. Politiker haben wissenschaftliche Mitarbeiter, die sich tage- und wochenlang mit solchen Fragen beschäftigen könnten. Und doch fällt Amtsträgern von der CSU-Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner bis zum grünen Justizsenator Hamburgs Till Steffen seit Monaten zum Thema Datenschutz und Internet nichts anderes ein, als immer wieder zu betonen, wie gefährlich die Unternehmen Google und Facebook sind.

Fakten und rationale Meinungen passen nunmal nicht in die Politik.

Mir wird übel

Zwei Kracherzitate des deutschen Innenministers de Maizière:

Staatliche Kontrolle könne das Vertrauen der Bürger in sichere Online-Kommunikation stärken.

Ja, klar.

Es sei ein Phänomen, dass die Adressvergabe überhaupt funktioniere, obwohl sie nur von Privatleuten verabredet sei.

Eine bemerkenswerte Meinung von Nichtpolitikern hat der Gute.

Google Bildersuche verletzt keine Urheberrechte

heise online – Bundesgerichtshof: Keine Urheberrechtsverletzung durch die Google-Bildsuche:

Denn die Künstlerin habe "den Inhalt ihrer Internetseite für den Zugriff durch Suchmaschinen zugänglich gemacht", erklärte das Gericht. Es hätten nämlich auch "technische Möglichkeiten" existiert, "um die Abbildungen ihrer Werke von der Suche und der Anzeige durch Bildersuchmaschinen in Form von Vorschaubildern auszunehmen".

Das Klatschen dieser Ohrfeige hat man fast hier bis ans andere Ende der Karlsruher Innenstadt gehört.

SpOn berichtet auch und tut sich deutlich schwerer damit, nennt es ein “überraschendes Urteil”. Klar, die kapieren mal endlich, dass für Google News das gleiche gilt:

Das Urteil könnte auch für die Auseinandersetzung zwischen Medienhäusern und Google um die Nachrichtenseite Google News interessant sein. Man kann die BGH-Argumentation auf Google News übertragen und behaupten: Nachrichtenseiten müssten die Google-Suchmaschine aussperren oder aber hinnehmen, dass ihre Nachrichten auf Google News mit kleinen Vorschau-Textschnipseln verarbeitet werden.

Tja, liebe Medienhäuser. Ihr wollt ja aber gar nicht, dass Google News keine Textschnipsel mehr verbreitet, weil euch das einen Haufen Leser bringt. Sonst hättet ihr das mit dem Aussperren ja schon längst gemacht. Ihr wollt nur zusätzlich dafür abkassieren.

Collateral Murder

WikiLeaks has released a classified US military video depicting the indiscriminate slaying of over a dozen people in the Iraqi suburb of New Baghdad — including two Reuters news staff.

Reuters has been trying to obtain the video through the Freedom of Information Act, without success since the time of the attack. The video, shot from an Apache helicopter gun-site, clearly shows the unprovoked slaying of a wounded Reuters employee and his rescuers. Two young children involved in the rescue were also seriously wounded.

 

Collateral Murder

Ubisoft hat es mal so richtig verkackt

Der heutige Ostermontag scheint zum Kampftag entrüsteter Siedler-Fans gegen den französischen Publisher Ubisoft zu werden: Seit dem Nachmittag sind dessen DRM-Server nicht zu erreichen, weshalb ausnahmslos alle Spieler, die „Die Siedler 7" seit dem Release am 25. März gekauft haben, zu Nicht-Spielern verdammt sind.

Die Siedler 7: Sturm auf Ubisoft: electrobeans

Warum Netzsperren sinnlos und gefährlich sind

Ist eine Sperr-Infrastruktur erst einmal installiert, werden die Begehrlichkeiten Anderer automatisch geweckt: Lobbyisten wie der Tonträger-Mann Dieter Gorny campieren ja quasi schon vor dem Kanzleramt, um dort rechtzeitig an die Tür zu klopfen. Online-Casinos? Untergraben schamlos das Glücksspiel-Monopol der Länder, ab hinter die Sperren damit! Nazi- und Hass-Seiten? Stopp-Schilder davor! Ego-Shooter? Nutzen doch nur potenzielle Amokläufer! Es wird nicht lange dauern und streitfreudige Zeitgenossen werden einzelne Blogs sperren lassen wollen, von denen sie sich – zurecht oder zu unrecht – beleidigt fühlen. Diese Entwicklung ist so vorhersehbar wie zwangsläufig und niemand, der gleichzeitig mit dem Finger auf Iran oder China zeigt, kann sie sich wünschen.

Gegen Placebo-Gesetze: Warum Netzsperren sinnlos und gefährlich sind – Kennzeichen Digital – Das Blog.

Die Veränderung der Privatsphäere

In den letzten Wochen und Monaten gab es unzählige Veröffentlichungen zu den “Gefahren des Netzes” für die Privatsphäre. Es wurde und wird gewarnt vor den sozialen Netzwerke als “unerschöpfliche Quelle persönlicher Daten”. Verbunden wird dies mit den Empfehlungen zum Umgang mit privaten Informationen. Klassiker sind stets die Partyfotos, die einem ein Personalchef beim Einstellungsgespräch vorhält und die angeblich zur Ablehnung der Einstellung führen.

Ich halte dieses Beispiel für eine der größten Legenden im Netz. Die Generation 40+, die nämlich vorwiegend vor diesen Gefahren warnt, hat offenbar gar nicht verstanden, was sich derzeit im Netz abspielt und vor allem, wie junge Leute damit umgehen.

Schutz von Daten und Privatsphäre interessiert nur noch Generation 40+